
Alles, was Sie über das Reserverad Ihres Autos und dessen Verwendung wissen müssen
Genau wie ein Auto-Verbandskasten oder eine Warnweste sollte man ein Ersatzrad im Auto haben, denn zu schnell kann es passieren, dass man über einen spitzen Gegenstand oder ein anderes Hindernis auf der Fahrbahn fährt und ein Schaden am Rad die Weiterfahrt verhindert. Doch ist ein Ersatzreifen Pflicht? Und welche anderen Vorschriften und Hinweise hat man bei diesem überaus wichtigen „fünften Rad am Wagen“ zu beachten? Mit diesen und anderen Fragen rund um das Thema Reserverad wollen wir uns in diesem Beitrag beschäftigen, sodass Sie nach jeder potentiellen Reifenpanne für das unbeschwerte Fortsetzen Ihrer Fahrt gut vorbereitet sind.
Welche Ersatzrad-Pflichten gibt es zu beachten?
Das Wichtigste vorweg: In Deutschland besteht keine gesetzliche Pflicht, ein Reserverad im Fahrzeug mitzuführen. Empfehlenswert ist es dennoch, denn viele Autofahrende wissen, wie nervenaufreibend es sein kann, plötzlich und ohne Vorwarnung eine Reifenpanne zu erleiden. Das Warten auf einen Pannendienst kann je nach Auslastung eine ganze Weile dauern und ein liegengebliebenes Auto kann in bestimmten Situationen eine Gefahrenquelle werden. Auch für in Deutschland zugelassene Fahrzeuge, die im Ausland unterwegs sind, besteht keine Pflicht, ein Reserverad im Fahrzeug zu haben, mit Ausnahme der Länder Serbien, Spanien, Ungarn, Tschechien und Montenegro, in denen man einen Ersatzreifen oder zumindest Reifendichtmittel im Fahrzeug haben muss, um die geltenden Gesetze zu erfüllen. Vor einer Urlaubs- oder Firmenreise mit dem Pkw ist auf jeden Fall anzuraten, sich über die Regeln in Sachen Notrad zu informieren, bevor man in das jeweilige Land fährt, um teuren Bußgeldern vorzubeugen.
Wie ist das Notrad zu montieren?
Befindet man sich in der leidlichen Situation, nach einer Reifenpanne das Notrad montieren zu müssen, ist es gut zu wissen, welche Schritte man am besten befolgen sollte, um sich selbst zu schützen und das Reserverad sicher am Fahrzeug zu montieren.
- Pannen- oder Unfallstelle absichern. Zunächst muss man den Warnblinker einschalten, um andere Verkehrsteilnehmende auf die Pannen- oder Unfallsituation hinzuweisen. Der nächste Schritt ist das Anlegen der Warnweste und das Aufstellen von dem Auto-Warndreieck.
- Motor abschalten und Feststellbremse oder Handbremse aktivieren und Gang einlegen
- Notrad und benötigtes Werkzeug aus dem Fahrzeug nehmen. Neben dem Reserverad benötigen Sie einen Wagenheber und einen passenden Auto-Kreuzschlüssel.
- Demontage vorbereiten. Die Radkappe und der Raddeckel müssen entfernt werden. Danach löst man die Schraubenmuttern mit dem Kreuzschlüssel (ungefähr eine halbe Umdrehung gegen den Uhrzeigersinn).
- Wagenheber ansetzen. Den Heber muss man an die für das Anheben vorgesehene Stelle ansetzen. Diese finden Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs. Nach dem Ansetzen betätigt man den Wagenheber, bis das Rad keinen Kontakt mehr zum Boden hat.
- Radmuttern komplett lösen und das beschädigte Rad abnehmen
- Reserverad montieren und Schraubenmuttern mit Kreuzschlüssel anziehen (im Uhrzeigersinn)
- Fahrzeug wieder auf den Boden absenken
- Reserverad sichern. Nach dem Absenken des Fahrzeugs sollte man nun die Schraubenmuttern über Kreuz fest anziehen.
Wie lange darf man mit einem Ersatzreifen fahren?
Es ist wichtig, zu wissen, dass ein Reserverad am Fahrzeug keine Dauerlösung darstellt, sondern nur dafür geeignet ist, mit dem Auto in die nächste Werkstatt zu kommen. Außerdem sollte man beachten, dass man mit einem Notrad nicht schneller als 80 km/h fahren darf und die maximale Fahrstrecke 100 km nicht überschreiten sollte und das auch nur, wenn man einen sehr vorsichtigen Fahrstil an den Tag legt. Wie schnell man mit einem Notrad fahren darf, steht zudem als Hinweis auf den meisten dieser Produkte.
Worauf ist beim Kauf zu achten?
Leider werden heutzutage viele Fahrzeuge nicht mehr mit einem Reserverad an Bord ausgeliefert und man muss sich selbst mit dem Kauf eines Notrads befassen. Um die richtige Wahl zu treffen, sollte man sich beim Kauf darauf konzentrieren, dass das Notrad die richtige Größe und Abmessungen für das eigene Fahrzeug hat. Viele Noträder werden mit den geeigneten Radschrauben fürs Auto geliefert, die man sicherheitshalber mit dem Rad im Auto verstauen sollte. Außerdem sollte sichergestellt werden, dass der Tragfähigkeitsindex des Notrads für das eigene Fahrzeug ausreicht.
Fazit
Eine Panne mit dem Auto ist sicherlich keine Situation, in der man sich befinden möchte. Noch ärgerlicher wird es allerdings, wenn man sich nach dem Liegenbleiben des Fahrzeugs nicht selbst weiterhelfen kann und auf eine schnelle Unterstützung eines Pannen- oder Abschleppdienstes verlassen muss. Daher ist es ratsam, gut vorbereitet zu sein und immer ein Notrad im Fahrzeug zu haben, sodass man im Fall der Fälle aktiv werden kann und das Weiterfahren in der eigenen Hand hat.
TOP-Produkte zum Thema: