
Was ist OEM im Automotive-Bereich – Bedeutung und Erklärung der Abkürzung
Abkürzungen sind in der Automobilindustrie gang und gäbe: Wir alle wissen, was sich hinter Pkw, Lkw, Krad, ADAC, A/C und TÜV verbirgt. Eine Abkürzung, auf die man beim Einkauf von Autoteilen treffen kann und für die Erklärungsbedarf besteht, ist OEM. Da speziell bei der Anschaffung von Kfz-Teilen und Autozubehör die Kompatibilität und Qualität eine wichtige Rolle spielen, ist es gut zu wissen, was sich hinter den Abkürzungen in der Produktbeschreibung verbirgt. In diesem Beitrag möchten wir erklären, was OEM bedeutet und welchen Einfluss diese Abkürzung und die dahintersteckende Bedeutung im Automotive-Bereich hat.
Was ist die Bedeutung von OEM?
Die Abkürzung OEM steht für „Original Equipment Manufacturer“ und bezieht sich auf den Hersteller der Teile, die mit diesem Akronym versehen sind. Ins Deutsche übersetzt, bezeichnet OEM einen Originalausrüstungshersteller oder anders ausgedrückt, einen Erstausrüster. Dies sind Unternehmen, die Originalteile und Originalkomponenten herstellen und diese an die Automobilhersteller liefert, die die Teile und Komponenten bei der Produktion in ihren Autos verbauen. Hinter der Notwendigkeit von OEM-Bauteilen und Erstausrüstern steckt die steigende Komplexität der Herstellung von Automobilen, die es den Herstellern fast unmöglich macht, alle Komponenten, die für die Produktion eines Fahrzeugs benötigt werden, selbst herzustellen. Viele Bauteile, Systeme und Anlagen müssen zugekauft werden, um die steigenden Anforderungen an die Herstellung zu erfüllen.
OEM-Ersatzteile auf dem Aftermarket
Viele Unternehmen, die mit ihren Produkten direkt die Fahrzeughersteller beliefern und somit Erstausrüster sind, produzieren auch sogenannte OEM-Teile für den Ersatzteilhandel. Ein gutes Beispiel dafür sind die Bremsbeläge in Erstausrüsterqualität von Brembo, die direkt an Endkunden auf dem Ersatzteilmarkt verkauft werden. Es kann passieren, dass man beim Stöbern nach Teilen auf die Abkürzung OE stößt. Diese zeichnet aus, dass es sich bei dem Teil um ein Ersatzteil handelt, die vom Erstausrüster für mehrere Hersteller von Fahrzeugen produziert wird. Die Hersteller von Autoteilen oder -komponenten, die keine direkten Zulieferer der Automobilhersteller sind, bezeichnet man als Dritthersteller.
Die Vor- und Nachteile von OEM-Ersatzteilen
Der Kauf von OEM-Ersatzteilen ist, wie man sich vorstellen kann, mit höheren Preisen verbunden, schließlich erhält man, wenn man sich für ein solches Teil entschließt, ein Produkt direkt vom Zulieferer des Fahrzeugherstellers. Aber gibt es neben den höheren Kosten noch andere Überlegungen, die man in seine Kaufentscheidung einschließen sollte? Im Folgenden wollen wir die wichtigsten Vor- und Nachteile dieser Produkte etwas näher unter die Lupe nehmen.
Was sind die Vorteile?
- Optimale Passgenauigkeit:
Die Produktspezifikationen von Ersatzteilen in Erstausrüster-Qualität stimmen mit den am Fahrzeug verbauten Komponenten überein. Auch bei der Produktqualität gibt es keine Unterschiede, was den Austausch eines OEM-Teils während einer Reparatur problemfrei gestaltet. Nicht alle Aftermarket-Ersatzteile können eine optimale Passgenauigkeit oder eine lupenreine Qualität, die dem Teil eines Originalherstellers entspricht, bieten.
- Herstellergarantie:
Erstausrüster statten ihre Produkte in den meisten Fällen mit einer Garantie aus, die bei einer unerwarteten Beschädigung des Teils die Übernahme der Kosten für einen Austausch oder eine Reparatur gewährleistet. Dies ist bei Drittanbietern nicht immer der Fall.
- Qualitätssicherung und Sicherheitsstandard:
OEM-Produkte unterliegen durch die Zulieferung an Automobilhersteller oftmals strengeren Qualitätskontrollen und Zertifizierungsverfahren als Aftermarket-Ersatzteile. Dies verspricht den Kunden und Kundinnen einen höheren Sicherheitsstandard im Vergleich zu Produkten von Drittanbietern.
- Einfaches Finden des gesuchten Teils:
Jedes OEM-Teil besitzt eine festgelegte Nummer, die OEM-Nummer. Mit dieser kann man mit Leichtigkeit gezielt nach dem gesuchten Ersatzteil gezielt und sich sicher sein, dass man das richtige Produkt kauft. Wenn man zum Beispiel für seinen BMW Ersatzteile kaufen möchte, die mit absoluter Sicherheit kompatibel und passgenau sind, dann kann man für Suche die OEM-Teilenummer nutzen.
- Hinweis:
Möchte man die Nummer eines Erstausrüster-Teils wissen, das im eigenen Fahrzeug eingebaut ist, dann ist das Folgende gut zu wissen: Die OEM-Nummer steht nicht im Fahrzeugschein, sondern auf den Teilen selbst.
Gibt es auch Nachteile?
- Preis:
Möchte man in den Genuss der oben erwähnten Vorteile von OEM-Teilen kommen, dann muss man oft einen höheren Kaufpreis in Kauf nehmen und nicht selten etwas mehr für den Markennamen auf dem Produkt zahlen.
- Verfügbarkeit:
Im Gegensatz zu den Aftermarket-Ersatzteilen, die durch eine schnelle und unkomplizierte Verfügbarkeit glänzen können, kann es bei OEM-Teilen manchmal passieren, dass auch ein Händler ein solches Teil erst bestellen muss. Manche Onlineshops oder Händler vor Ort bieten OEM-Teile nicht an, da sie teurer im Einkauf sind als Aftermarket-Produkte. Zudem können Probleme in der Lieferkette zu mangelnder Verfügbarkeit führen oder es kann passieren, dass diese Teile für ältere Fahrzeugmodelle nicht mehr hergestellt werden.
Fazit
Die Bedeutung von OEM auf dem Automotive-Sektor ist nicht zu unterschätzen. Als Käufer bzw. Käuferin von Ersatzteilen sollte man die Vor- und Nachteile dieser Produkte abwägen und eine Kaufentscheidung an die eigenen Bedürfnisse anlehnen. Sie bieten Qualität, Passgenauigkeit und einen renommierten Markennamen, allerdings können Aftermarket-Teile in bestimmten Situationen auch eine kostengünstigere und gleichwertige Alternative sein.
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