
Alkoholtester: Wie funktionieren sie und wofür sind sie da?
Messgeräte zur Bestimmung des Atemalkohols gibt es schon seit über 70 Jahren und sind häufiger Bestandteil von Fahrzeugkontrollen durch die Polizei. Heutzutage sind gute Alkoholtester in verschiedenen Preisklassen und Ausführungen im Handel erhältlich, von günstigen Einwegröhrchen bis hin zu Zündschlosssperren, die im Auto verbaut werden können.
Fahrer und Fahrerinnen können Alkoholtester verwenden, um eine grobe Bestimmung ihres Blutalkoholwertes vorzunehmen. Diese privaten Tests haben keine rechtliche Relevanz, aber sie können einen Einblick darin bieten, ob und wie weit man von der gesetzlichen Promillegrenze entfernt ist.
Wie funktioniert ein Alkoholtester?
Es gibt verschiedene Formen von Alkoholtestern zu kaufen. Allen gemeinsam ist, dass sie den Alkoholgehalt der ausgeatmeten Luft messen. Die traditionellen Blasröhrchen sind Einweggeräte, die ihren Messwert auf Grundlage einer chemischen Reaktion ermitteln. Sie zeigen ihr Ergebnis als Balken direkt auf dem Röhrchen an, auf dem meist der landesspezifische Grenzwert als nicht zu überschreitende Linie zu sehen ist.
Die moderneren Handmessgeräte verwenden zu diesem Zweck Elektroden oder elektrochemische Verfahren. Bei ihnen wird der Messwert dann vom Gerät in einen Blutalkoholwert umgerechnet. Auf dem gleichen Prinzip funktionieren auch die in manchen Fahrzeugen verbauten Alkohol-Zündschlosssperren.
Wie genau sind Alkoholtester?
Die Genauigkeit von Alkoholtestern hängt vom verwendeten Gerät ab. Einwegtester mit Blasröhrchen geben nur einen groben Wert an und sind nicht zur exakten Bestimmung des Blutalkohols vorgesehen. Dafür lassen sie sich leicht zum Beispiel im Verbandskasten des Autos mitführen.
Anders sieht die Genauigkeit bei den handelsüblichen mehrfach verwendbaren Handmessgeräten aus: Diese erreichen einen Toleranzbereich von nur 0,05 Promille und sind somit deutlich aussagekräftiger.
Welche Genauigkeit haben Alkoholtester bei der Polizei?
Bei den in Deutschland üblichen allgemeinen Verkehrskontrollen verwendet die Polizei moderne, elektrochemische Mehrwegausführungen des Alkoholtesters. Der Toleranzbereich beträgt bei diesen sogenannten Vortests sogar nur 0,03 Promille. Genauer werden die Tests nur noch, wenn die Betroffenen den Atemtest verweigern und zur Blutprobe gezwungen werden.
Nicht vergessen: Auch wenn Autofahrer und Autofahrerinnen außerhalb der Probezeit grundsätzlich mit einem Blutalkoholwert von bis zu 0,5 Promille fahren dürfen, so kann der Führerschein schon ab 0,3 Promille entzogen werden. Dies ist etwa bei auffälligem Fahrverhalten oder dem Verschulden von Unfällen möglich.
In welchen Ländern sind Alkoholtester Pflicht?
Eine generelle Pflicht zum Mitführen eines einfachen Alkoholtestgeräts, wie es sie vielerorts für Auto-Feuerlöscher gibt, besteht innerhalb Europas nur in Frankreich. Ein Verstoß gegen diese Pflicht wird allerdings nicht prinzipiell geahndet, kann aber relevant werden, wenn es unter Alkoholeinfluss zu Unfällen kommt.
In vielen Ländern ist es nicht ungewöhnlich, dass Fahrerinnen und Fahrer, die wegen Alkohols am Steuer auffällig geworden sind, eine Alkohol-Zündschlosssperre verwenden müssen. Ab Juli 2024 müssen die meisten neu in der EU zugelassenen Fahrzeuge mit einer Schnittstelle für solche Zündschlosssperren versehen sein, nicht allerdings mit den Alkoholtestern selbst.
Auch wenn private Alkoholtester ein zusätzliches Sicherheitsnetz darstellen können, gilt jenseits der Gesetzeslage natürlich in allen Ländern: lieber Vorsicht als Nachsicht. Welchen Einfluss Alkoholkonsum auf das eigene Fahrverhalten hat, ist nicht nur vom Promillespiegel abhängig.
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